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Blog BILD Ausder Forschung Vitamin K2 TZ

08.28.2025

Aus der Forschung

Ein neuer Behandlungsansatz

Vitamin K2 bei nächtlichen Wadenkrämpfen

Nächtliche Wadenkrämpfe sind kein seltenes Phänomen. Viele Menschen über 50 kennen das schmerzhafte Erwachen in der Nacht – die Muskeln verkrampfen, der Schlaf ist gestört. Eine neue Studie hat nun untersucht, ob Vitamin K2 helfen kann, diese Beschwerden zu lindern.

Was sind nächtliche Wadenkrämpfe?

Es handelt sich um plötzliche, schmerzhafte Muskelkontraktionen – meist in den Waden oder Füssen –, die einige Sekunden bis Minuten andauern. Sie treten im Alter häufiger auf und betreffen Frauen wie Männer. Oft liegt keine spezifische Grunderkrankung vor.

Mögliche Auslöser:

  • Flüssigkeitsmangel oder Elektrolytstörungen
  • Überlastung oder ungewohnte Belastung
  • Alkohol, Nikotin oder Koffein
  • Medikamente (z.B. Diuretika, Statine, Betablocker)
  • Langes Sitzen oder Gehen auf hartem Boden

Bisherige Therapieansätze

Die Behandlungsmöglichkeiten sind begrenzt. Magnesium zeigt in Studien nur eine geringe Wirksamkeit. Medikamente wie Chinin werden wegen potenzieller Nebenwirkungen nur noch sehr zurückhaltend eingesetzt.

Hilfreich können sein:

  • sanftes Dehnen der betroffenen Muskulatur
  • Wärmeanwendungen (z.B. warme Duschen, wärmende Socken)
  • gezielte Dehnübungen am Abend
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Neue Studie zu Vitamin K2: Was wurde untersucht?

Ein chinesisches Forschungsteam hat in einer randomisierten Studie 199 ältere Menschen mit nächtlichen Wadenkrämpfen untersucht. Die Teilnehmenden erhielten über 8 Wochen täglich 180 μg Vitamin K2 (Menachinon-7) oder ein Placebo.

Die Ergebnisse:

  • Die durchschnittliche Krampfhäufigkeit sank von 2,6 auf unter 1 Krampf pro Woche
  • Auch Dauer und Schmerzintensität nahmen deutlich ab
  • Der Effekt zeigte sich bereits nach einer Woche
  • Es traten keine Nebenwirkungen auf

Wie könnte Vitamin K2 wirken?

Die genauen Mechanismen sind noch nicht vollständig geklärt. Es wird vermutet, dass Vitamin K2 über die Regulierung des Calcium-Einstroms in die Muskelzellen zur Entspannung beiträgt. Weitere Studien sind erforderlich.

Relevanz für die Onkologie

Muskelkrämpfe treten auch bei Krebspatient:innen häufig auf – z. B. als Begleiterscheinung von Chemotherapie, Hormontherapie oder Stoffwechselveränderungen. Vitamin K2 könnte hier ein ergänzender Ansatz sein.

Aber wichtig: Keine Einnahme ohne Rücksprache mit dem behandelnden Team. Bei gleichzeitiger Einnahme von blutverdünnenden Medikamenten wie Marcoumar® ist besondere Vorsicht geboten.

Fazit

Vitamin K2 zeigt in ersten Studien vielversprechende Effekte bei nächtlichen Wadenkrämpfen – insbesondere in Bezug auf Häufigkeit, Dauer und Schmerz. Die Sicherheit scheint gut zu sein. Für den Einsatz in der Onkologie braucht es aber eine individuelle Abklärung, denn nicht jede Situation ist gleich.

Sie leiden unter nächtlichen Krämpfen während oder nach einer Krebstherapie? Sprechen Sie mit uns – wir prüfen gemeinsam, welche unterstützenden Massnahmen für Sie sinnvoll sein können.

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