
Aus der Forschung
Die DESTINY-Breast06-Studie bringt neue Hoffnung für Patientinnen mit metastasiertem, hormonrezeptor-positivem Brustkrebs. Das Medikament Enhertu (Trastuzumab-Deruxtecan) zeigt vielversprechende Ergebnisse und kann in vielen Fällen eine effektivere Alternative zur Chemotherapie sein. Es ermöglicht Betroffenen eine längere Zeit ohne Fortschreiten der Krankheit, ist jedoch auch mit Nebenwirkungen verbunden.
Metastasierter Brustkrebs ist oft ein harter Kampf, und die Wahl der richtigen Behandlung ist entscheidend. Bisher war eine Chemotherapie die Standardtherapie, wenn eine Hormontherapie nicht mehr wirkte. Doch nun gibt es neue Erkenntnisse: Enhertu, ein Antikörper-Wirkstoff-Konjugat, zeigt in der Studie mit 866 Patientinnen eine überlegene Wirkung. Frauen, die Enhertu erhielten, lebten im Durchschnitt 13 Monate ohne Fortschreiten des Krebses, während es bei Chemotherapie nur 8 Monate waren. Besonders bemerkenswert: Auch Patientinnen mit sehr niedrigen HER2-Werten konnten profitieren.
Diese Ergebnisse könnten eine neue Ära in der Behandlung einläuten. Bisher galten Patientinnen mit niedriger oder sehr niedriger HER2-Expression als schwer zu behandeln. Doch nun zeigt sich, dass Enhertu nicht nur für HER2-positive, sondern auch für viele weitere Brustkrebs-Patientinnen eine vielversprechende Option sein kann. Schätzungen zufolge könnten etwa 85 % der Betroffenen von dieser neuen Therapie profitieren.
Die neuen Erkenntnisse bieten Betroffenen eine wertvolle Perspektive. Doch wie bei jeder Krebstherapie gibt es auch hier Risiken. Die Studie zeigt, dass etwa 20 % der Patientinnen mit Enhertu schwere Nebenwirkungen erlitten, verglichen mit 16 % bei Chemotherapie. Eine besonders ernstzunehmende Nebenwirkung ist die interstitielle Lungenerkrankung, die bei 11,3 % der Patientinnen unter Enhertu auftrat. Diese kann zu Entzündungen und Narbenbildung in der Lunge führen.
Die Entscheidung für eine Therapie ist nie einfach.
Es geht darum, Chancen und Risiken abzuwägen, Lebensqualität und Lebensverlängerung in Einklang zu bringen. Doch die Ergebnisse der DESTINY-Breast06-Studie lassen hoffen: Enhertu könnte vielen Patientinnen eine bessere Zukunft ermöglichen. Wer sich in dieser schwierigen Situation befindet, sollte das Gespräch mit Fachleuten suchen und alle Optionen prüfen.