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04.30.2025

Aus der Forschung

Aus der Forschung

Krebsbehandlung im Wandel: Was bringt diese neue Doppel-Therapie?

Die Kombination aus Pembrolizumab und Enfortumab Vedotin bringt Hoffnung bei fortgeschrittenem oder metastasiertem Urothelkarzinom (Blasen- oder Harnleiterkrebs). Sie wirkt doppelt – durch Aktivierung des Immunsystems und gezielte Zerstörung von Tumorzellen. Damit die Behandlung sicher und wirksam bleibt, ist eine engmaschige medizinische Begleitung entscheidend.

Was ist ein Urothelkarzinom – und wie wirkt die Therapie?

Das Urothelkarzinom ist die häufigste Form von Blasenkrebs. Es entsteht aus der Schleimhautschicht, dem sogenannten Urothel, das die Harnblase und die ableitenden Harnwege auskleidet. Wenn sich der Krebs lokal fortgeschritten ist oder sich in andere Organe ausgebreitet hat – also metastasiert ist – wird die Behandlung deutlich komplexer.

Die neue Kombinationstherapie verbindet zwei Wirkprinzipien: Pembrolizumab ist ein sogenannter Immun-Checkpoint-Inhibitor, der das körpereigene Immunsystem aktiviert, damit es Krebszellen besser erkennen und angreifen kann. Enfortumab Vedotin gehört zur Gruppe der Antikörper-Wirkstoff-Konjugate. Es besteht aus einem Antikörper, der gezielt an Tumorzellen bindet, und einem daran gekoppelten Zellgift, das die Krebszellen zerstört. Eine grosse internationale Studie (EV-302/KEYNOTE-A39) hat gezeigt, dass diese Kombination bei Patient:innen mit fortgeschrittenem oder metastasiertem Urothelkarzinom der bisherigen Standard-Chemotherapie überlegen ist. Die Resultate waren so überzeugend, dass die Therapie inzwischen als neue Erstlinienbehandlung anerkannt ist. Seit September 2024 ist sie in der Schweiz zugelassen und stellt nun die empfohlene Standardtherapie für Betroffene mit fortgeschrittener Erkrankung dar.

Warum Monitoring so wichtig ist

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Trotz der positiven Wirkung kann die Therapie auch Nebenwirkungen verursachen.

Dazu zählen zum Beispiel Hautausschläge, immunvermittelte Reaktionen oder eine Irritation der Nervenendigungen in Händen/Füssen (Neuropathie). In manchen Fällen können auch schwerwiegendere unerwünschte Effekte auftreten.


Deshalb ist eine sorgfältige Überwachung während der gesamten Behandlung besonders wichtig. Regelmässige medizinische Kontrollen und eine enge Zusammenarbeit zwischen Ärzt:innen, Pflegefachpersonen, medizinischen Praxisassistenzen sowie den Patient:innen und ihren Angehörigen ermöglichen es, Veränderungen frühzeitig zu erkennen und rechtzeitig zu handeln. So lassen sich unerwünschte Wirkungen möglichst geringhalten, die Lebensqualität verbessern und die Therapietreue langfristig unterstützen.

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