Die Behandlung begann – und zeigte Wirkung, forderte aber auch ihren Preis: Die Medikamente verlangsamten ihn, er fühlte sich körperlich erschöpft. Und doch: Stehenbleiben war für Gebauer keine Option. Jeden Tag übte er weiter Klavier, löste Aufgaben, strukturierte seine Tage. Die Krankheit sollte seinen Takt nicht bestimmen. Sollte es einmal nicht mehr gehen, so sagte er sich, würde er sich anpassen. Aber aufgeben – das kam nie infrage.
Dann – erneut ein abrupter Wendepunkt: Seine Nieren entzündeten sich. Ein eigentlich positives Zeichen – ein Hinweis, dass die Immuntherapie angeschlagen hatte. Aber: Sie musste sofort gestoppt werden. Die Behandlung, die Hoffnung gemacht hatte, war damit zu Ende. Ein Rückschlag – aber kein Bruch.
Im Takt geblieben
Auch während der schwierigsten Phasen fühlte sich Peter Gebauer medizinisch gut betreut – und emotional getragen. Er machte einfach immer weiter. Mit Tagesstruktur, mit Zuversicht. Nicht trotzig. Sondern entschieden. Sein Leben hatte sich verändert, ja – aber der Krankheit wollte er nie zu viel Raum geben. «Ich musste mich anpassen», sagt er. «Aber ich wollte nie zulassen, dass sie mir meine Identität nimmt.»
Gebauer ist nicht der Typ, der ruhig dasitzen und nichts tun kann. Es liegt in seiner Natur, weiterzugehen – innerlich wie äusserlich. Und wenn etwas nicht mehr geht, findet er eine andere Form, sich auszudrücken, wach zu bleiben, bei sich zu sein.